Abtretung ist die Übertragung einer Forderung von einem abtretenden Gläubiger (Zedent) an einen Abtretungsempfänger (Zessionar). Die Abtretung von Forderungen erfolgt im Factoring regelmäßig im
Factoringvertrag zwischen dem Factoringkunden und der Factoringgesellschaft. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Abtretung.
Ein Abtretungsverbot besteht dann, wenn Forderungen durch vertragliche Vereinbarungen nicht abtretbar sind. In ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen legen manche Unternehmen ein sogenanntes Abtretungsverbot als Einkaufsbedingung zu Grunde. Damit wird der Verkauf von Lieferantenforderungen ausgeschlossen.
Der Factoringkunde stellt Rechnungen an seine Debitoren, die eine Anzeige über die Abtretung der Forderung zugunsten der Factoringgesellschaft beinhalten und weisen den Debitor darauf hin, dass eine schuldbefreiende Bezahlung nur an das von der Factoringgesellschaft benannte Konto möglich ist.
Unter Ausfallrisiko ist das Risiko des Forderungsverlustes durch Zahlungsunfähigkeit des Debitors zu verstehen. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Ausfallrisiko.
Außenstände beschreiben die noch unbezahlten Rechnungen der Kunden.
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Seit 2008 unterliegen Factoringunternehmen der Aufsicht der BaFin. Die BaFin ist im öffentlichen Interesse tätig. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten. Bankkunden, Versicherte und Anleger sollen dem Finanzsystem vertrauen können.
Banken stufen Unternehmen anhand verschiedener Kennzahlen, beispielsweise der
Bonität, ein. Dabei wird das Risiko für einen Zahlungsausfall gemessen. Unternehmen mit einem guten Bankenrating haben höhere Chancen auf Kredite zu günstigen Konditionen. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Bankenrating.
Basel III bezeichnet die verschärften Eigenkapitalvorschriften für Banken, die in Basel festgelegt wurden. Die Vorschriften wurden auf der Grundlage von Basel II nach der Finanzkrise 2008 weiterentwickelt. Sie sollen bezwecken, dass sich Banken im Krisenfall selbst absichern können, indem die Kernkapitalquote erhöht wird.
Bei einer Bilanzverkürzung verringert sich die Bilanzsumme eines Unternehmens. Dies geschieht, wenn sowohl auf der Aktivseite als auch auf der Passivseite die Geldbeträge gleichermaßen abnehmen.
Durch Factoring erhalten Sie nach der Einreichung Ihrer Forderungen Barmittel von Ihrem Factoringpartner. Diese erscheinen nun statt der Forderungen in Ihrer Bilanz. Die verfügbaren Barmittel können Sie nutzen, um Verbindlichkeiten zu begleichen. Während dieses Prozesses verkürzt sich Ihre gesamte Bilanz. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Bilanzverkürzung.
Die Bonität beschreibt die Zahlungsfähigkeit beziehungsweise Kreditwürdigkeit von Personen oder Firmen. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Bonität.
Aus dem Englischen mit der Bedeutung überwachen und navigieren bzw. lenken. Im Controlling werden die Daten aus Rechnungswesen, Finanzbuchhaltung und Betriebsbuchhaltung zusammengeführt. Die verarbeiteten und ausgewerteten Informationen werden dann zu einem wichtigen Kriterium unternehmerischer Entscheidungen.
Ein Debitor ist ein Schuldner von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Debitor.
Die Debitorenbuchhaltung umfasst unter anderem die Überwachung und Buchung der Zahlungseingänge der Debitoren. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Debitorenbuchhaltung.
Delkredere beschreibt das Risiko eines
Forderungsausfalls. Der Factor haftet meist für den Forderungsverlust, wenn der Debitor zahlungsunfähig ist. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Delkredere.
Wenn das Factoringunternehmen das Ausfallrisiko übernimmt, spricht man von
echtem Factoring.
Die Eigenkapitalquote beschreibt das Verhältnis des Eigenkapitalanteils am Gesamtkapital. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Eigenkapitalquote.
Der Factor ist ein Synonym für das Factoringunternehmen, das die Forderungen seiner Kunden aufkauft.
Factoring ist der fortlaufende Ankauf von Forderungen durch eine Factoringgesellschaft. Die Rechnungen werden zu einem vertraglich vereinbarten Prozentsatz angekauft. Der entsprechende Betrag wird innerhalb von ein bis zwei Werktagen an den Factoringkunden überwiesen.
Factoring ist eine moderne Finanzdienstleistung, die der Umsatzfinanzierung dient. Factoring hat dabei im Wesentlichen drei Funktionen: Liquidität, Delkredereschutz sowie Forderungsmanagement. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Factoring.
Für den Service der Factoringunternehmen bezahlen die Kunden eine Factoringgebühr. Sie orientiert sich am Factoringumsatz und beinhaltet die Realisierung des Forderungsverkaufs, das Debitorenmanagement sowie das Mahn- und Inkassowesen. Entscheidend für die Höhe der Gebühr ist zudem die Anzahl der Kunden, die Anzahl der Rechnungen sowie die Bonität des Unternehmens.
Für die Finanzierung Ihrer Forderungen werden Zinsen berechnet, der sogenannte Factoringzinssatz. Die Zinsen richten sich einerseits nach dem Finanzierungsvolumen der offenen Forderungen, andererseits nach der Laufzeit der zu begleichenden Rechnungen – es wird also auf den Tag genau berechnet, wie viel Zeit Ihr Kunde braucht, um die jeweilige Forderung zu begleichen. Zudem haben auch die am Geldmarkt üblichen Zinsen Auswirkungen auf den Factoringzinssatz.
Full Service Factoring, das auch als Standardfactoring bekannt ist, beinhaltet alle drei Funktionen des Factorings:
1. Schnelle Finanzierung für eine bessere Liquidität (Finanzierungsfunktion)
2. Risikoabsicherung gegen einen Forderungsausfall (Delkrederefunktion)
3. Entlastung beim Debitorenmanagement (Dienstleistungsfunktion)
Inkasso bedeutet, dass überfällige Forderungen mithilfe eines Inkassobüros eingezogen werden. Beim Full Service Factoring übernimmt der Factor das Inkasso.
Lagert der Lieferant seine Waren beim Käufer, dann spricht man von Konsignationsware. Erst wenn der Käufer bzw. Händler diese Ware dem Konsignationslager entnimmt, findet eine Eigentumsübertragung statt. Die Abrechnung erfolgt in regelmäßigen Abständen. Wird eine vereinbarte Mindestmenge unterschritten, füllt der Lieferant das Lager wieder auf.
Liquidität ist die Fähigkeit eines Unternehmens, seine fälligen Verbindlichkeiten jederzeit (fristgerecht) und uneingeschränkt begleichen zu können. Durch Factoring erhält der Factoringkunde innerhalb von ein bis zwei Werktagen liquide Mittel für seine Rechnungen, selbst wenn diese lange Zahlungsziele haben. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Liquidität.
Über das Mahnwesen fordern Unternehmer außergerichtlich ihr Geld ein, das sie trotz abgelaufener Zahlungsfrist vom Schuldner noch nicht erhalten haben. Bei den meisten Factoringarten übernimmt der Factor das Mahnwesen.
Rechnungen enthalten einen Vermerk, dass diese im Rahmen von Factoring angekauft wurden. Somit ist die Abtretung einer Forderung für den Debitor ersichtlich.
Um die Zahl der Transporte von Leerpaletten zu verringern, werden im Transportgewerbe Palettentauschsysteme eingesetzt. Ein Ausgleich bzw. eine Verrechnung dieser sogenannten Palettenkonten erfolgt, wenn eine bestimmte Anzahl tauschpflichtiger Ladehilfsmittel überschritten wurde.
Bei einem Rabatt handelt es sich um einen Preisnachlass, den der Käufer unter bestimmten Bedingungen erhält, beispielsweise beim Kauf einer hohen Stückzahl.
Wenn man seine Rechnung sofort oder innerhalb einer kurzen Zahlungsfrist bezahlt, erhält man in vielen Fällen Skonto, also einen Preisnachlass. Dieser wird zwischen den beteiligten Parteien oft individuell vereinbart. Mehr dazu in unserer ausführlichen Definition Skonto.
VOB steht für die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen. Es handelt sich um ein Regelwerk, das weder Gesetz noch Rechtsverordnung ist. In der VOB sind die Rechte und Pflichten der Bauvertragsparteien festgeschrieben. Damit übt sie die Funktion der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) im Bauvertrag aus.
Hierbei handelt es sich um Factoring für die Baubranche. VOB steht für die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen. Aufgrund der Einschränkungen, die in der VOB festgelegt sind (z.B. Rechnungskürzungen, Gegenansprüche oder Abschlagszahlungen), wird diese Factoringvariante nicht von jedem Factoringunternehmen angeboten.
Vorteile des Factorings
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Als Factoringkunde sind Sie unabhängig von langen Zahlungszielen und können Ihre Lieferanten sofort bezahlen. Das Forderungsmanagement übernimmt der Factor, damit entfällt für den Factoringkunden das oft unangenehme Mahnwesen und die Kundenbeziehung zwischen Factoringkunde und seinen Debitoren kann sich unbeschwert entwickeln. Kreditversicherung und Bonitätsanfragen sind in der Factoringgebühr bereits enthalten. Durch die verbesserte Liquidität und höhere Eigenkapitalquote verbessert sich das Rating bei der Bank.
Die durch Factoring erhaltene Liquidität macht auch große neue Aufträge möglich und lässt Unternehmen nicht vor Wachstum zurückschrecken.
Ein Zahlungsausfall tritt ein, wenn der Gläubiger den Betrag seiner Forderungen vom Schuldner nicht erhält.
Unternehmen können Ihren Kunden dank Factoring ein Zahlungsziel einräumen. Bei Verhandlungen mit Neukunden verschafft ein längeres Zahlungsziel einen Wettbewerbsvorteil.