In beiden Fällen der Forderungsabtretung möchten Unternehmer ihre Liquidität erhöhen. Beim Factoring ist das durch den Forderungsverkauf direkt möglich. Bei der Sicherungsabtretung gegenüber einer Bank geht es hingegen primär darum, einen Betriebsmittelkredit zu erhalten – die Forderung muss in diesem Zuge wohl oder übel abgetreten werden.
Auch Privatpersonen können natürlich einen Kredit beanspruchen. In diesem Artikel ist die Rede jedoch lediglich von Unternehmern, die etwa einen Betriebsmittelkredit benötigen.
Die Forderungsabtretung als Kreditsicherheit für Banken nennt man auch Zession. Hier wird eine Forderung – meist aus Lieferungen und Leistungen – vom bisherigen Gläubiger (Zedent) auf einen neuen Gläubiger (Zessionar) übertragen. Die Zession dient der Kreditsicherung: Um einen Kredit bzw. einen Finanzierungsrahmen einzuräumen, benötigt die Bank gewisse Sicherheiten der Kreditnehmer. Oft reichen die Bonität und das Einkommen nicht aus, weshalb zusätzliche Sicherheiten in Anspruch genommen werden.
Eine mögliche Kreditsicherung stellt unter anderem die Forderungsabtretung dar – mit der Abtretung der Forderungen wird also ein Bankkredit abgesichert. Somit ist der Zessionar in den meisten Fällen eine Bank, die einen Kredit an den Zedenten bewilligt hat.
Das bedeutet konkret: Um einen Kredit von einer Bank zu erhalten, muss ein Unternehmer in der Regel Sicherheiten vorweisen können. Erst dann kann die Bank einen Kredit bewilligen.
Factoring ist eine alternative Finanzierungsform für B2B-Unternehmen. Beim Factoring werden im Gegensatz zur Zession alle offenen Forderungen an ein Factoringunternehmen (Factor) verkauft. Der Factor wird somit zum Eigentümer der Forderungen. Er zahlt je nach Branche 70-90 Prozent des Rechnungsbetrags innerhalb von zwei Tagen an das Unternehmen aus. Der restliche Forderungsbetrag (zehn bis 30 Prozent) wird als Sicherheitsbetrag vom Factoringunternehmen zunächst einbehalten.
Der Schuldner überweist währenddessen die gesamte Summe im Rahmen seiner Zahlungsziele an den Factor. Ist das Geld auf dem Konto des Factors eingetroffen, überweist er den Sicherheitseinbehalt von zehn bis 30 Prozent an das Partnerunternehmen. Eine Hinterlegung von zusätzlichen Sicherheiten ist für Factoring allerdings nicht erforderlich; die Forderung selbst dient als Sicherheit.
Noch Unklarheiten über das Prinzip von Factoring? Hier können Sie nachlesen, wie Factoring im Detail funktioniert.
Factoringunternehmen sind meist bankenunabhängig und bewerten Forderungen ganz anders als klassische Banken. Während ein Factoringunternehmen Forderungen mit bis zu 90 Prozent bewertet, sind die Forderungen für Banken nur zu einem weitaus geringeren Prozentsatz werthaltig.
Doch warum ist das so?
Beim Factoring werden Forderungen höher bewertet, da das Factoringunternehmen jede einzelne Forderung überprüft und diese gegen Zahlungsausfall bei einer Kreditversicherung absichert. Dies ist ein großer Vorteil für Unternehmer, denn dadurch werden ihnen höhere Finanzierungsspielräume ermöglicht – und das ganz ohne zusätzliche Sicherheiten. Kommt es doch einmal zu einem Zahlungsausfall des Debitors, übernimmt der Factor in der Regel das Ausfallrisiko.
Banken dagegen bewerten die Forderungen pauschal mit einem deutlich geringeren Prozentsatz. Die Bank rechnet dementsprechend mit bedeutend höheren Zahlungsausfällen, sollte der Kreditnehmer seinen Kredit nicht im Zeitrahmen tilgen können.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass sich Factoring bei starkem Wachstum an die wandelnden Zustände des Unternehmens anpasst. Da ein höheres Forderungsvolumen an das Factoringunternehmen abgetreten wird, steht den Unternehmern mehr Liquidität zur Verfügung – wächst das Unternehmen, wächst das Factoring mit.
Bei Bankkrediten sieht das Ganze anders aus: Wenn der Kreditnehmer ausschlaggebendes Wachstum seines Unternehmens verzeichnen kann und sich der Forderungsbestand nachhaltig erhöht, findet eine neue, teilweise sehr zeitaufwendige Prüfung durch die Bank statt. Dieser Vorgang kostet Flexibilität und Zeit, in der wertvolle Aufträge verloren gehen können.
Neben der schnellen Liquidität bietet Factoring noch viele andere Vorteile. So übernimmt ein Factoringanbieter in der Regel das gesamte Debitorenmanagement inklusive Mahnwesen, sodass Sie als Unternehmer sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Ein Vertragsabschluss zwischen Unternehmen und Factoringanbietern kann zudem dank weniger Anforderungen schneller abgeschlossen werden als ein Zessionsvertrag. So gelangen Sie schnell und unkompliziert an Liquidität.
Außerdem erhöht sich dank Factoring die Eigenkapitelquote Ihres Unternehmens. Dadurch verkürzt sich Ihre gesamte Bilanz und Sie kommen schneller an einen Bankkredit – im besten Fall ohne weitere Sicherheiten für die Bank.
Weitere Vor- sowie mögliche Nachteile von Factoring können Sie hier nachlesen.
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