Man spricht von Forfaitierung, wenn eine Forderung an eine dritte Instanz, also an einen neuen Gläubiger (Forfaiteur) verkauft wird. Dieser übernimmt bei der echten Forfaitierung das Ausfallrisiko: Falls ein Schuldner die Rechnung nicht bezahlt, trifft das lediglich das Finanzunternehmen, das die Forderung aufgekauft hat. Bei der unechten Forfaitierung bleibt das Risiko beim Verkäufer der Forderung – diese Art des Forfaitings ist jedoch eher selten.
Die Forfaitierung greift üblicherweise bei sehr hohen Forderungsbeträgen ab circa 50.000 Euro und mit einer Laufzeit von bis zu zehn Jahren. Diese Finanzierungsart wird meist von Banken angeboten, denen es möglich ist, solch hohe Summen aus Forderungen sofort an die Verkäufer der Rechnungen zu zahlen. Der Forderungsverkauf bei der Forfaitierung ist fallweise möglich, ein Unternehmen verkauft meist nicht all seine Forderungen an den Forfaiteur.
Transaktionen finden in diesem Rahmen beispielsweise bei Exporteuren statt, die Maschinen oder Fahrzeuge exportieren. Bei Geldgeschäften mit ausländischen Unternehmen ist es manchmal schwierig, die Bonität der Kunden einzuschätzen. Kursschwankungen bei unterschiedlichen Währungen stellen ein weiteres Risiko dar. Forfaiting eignet sich, um Risiken wie diesen entgegenzuwirken. Der Vorteil besteht darin, dass man den Betrag der Forderung trotz der langen Laufzeit direkt ausgezahlt bekommt.
Für Leasinggeber ist Forfaitierung ebenso relevant. Diese kaufen teure Maschinen oder Fahrzeuge, um sie an Leasingnehmer gegen einen monatlichen Betrag innerhalb einer Vertragslaufzeit abzugeben. Um den gesamten Betrag des Leasingobjektes direkt zurückzuerhalten und eine zufriedenstellende Liquidität gewährleisten zu können, nutzen Leasinggeber Forfaitierung.
Genauso wie bei der Forfaitierung kauft auch beim Factoring ein Dritter, hier das Factoringunternehmen, eine oder mehrere Forderungen von Unternehmen. Allerdings handelt es sich hier um alle herkömmlichen Forderungen aus dem Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen. Das heißt, die Höhe der Rechnungsbeträge sowie die Laufzeiten (bis zu 90 Tagen) sind deutlich geringer, wobei der Betrag der Forderungen von Fall zu Fall schwanken kann. Wenn Sie sich dafür interessieren, wie Factoring genau funktioniert, können Sie das gerne in unserem Wiki nachlesen.
Das Full Service Factoring bietet neben der schnellen Auszahlung des Rechnungsbetrags meist die Übernahme des Ausfallrisikos und des gesamten Debitorenmanagements. KMU profitieren davon, da sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und sich keine Sorgen um Liquiditätsengpässe machen müssen.
Wie bereits deutlich geworden ist, bestehen die Unterschiede der beiden Finanzierungsarten vor allem in der Laufzeit und der Höhe der verkauften Forderungen. Außerdem greift die Forfaitierung in der Regel bei ausgewählten, bereits existierenden Forderungen, während sich Factoring normalerweise ausschließlich auf alle zukünftigen Rechnungen bezieht, die gegenwärtig noch gar nicht gestellt sind. Ein weiterer Punkt ist, dass im Gegensatz zum Forfaiting beim Factoring die Debitorenbuchhaltung übernommen wird.
Wolf Factoring betreibt Factoring, keine Forfaitierung. Sie können von Factoring profitieren, wenn Sie ein kleines oder mittelständisches Unternehmen sind und alle zukünftigen Forderungen abtreten möchten, um liquide zu bleiben. In diesem Fall ist Wolf Factoring der richtige Ansprechpartner für Sie. Bei uns profitieren Sie von über 25 Jahren Erfahrung und individueller, persönlicher Kundenbetreuung. Kontaktieren Sie uns gerne bei weiteren Fragen. Wir freuen uns auf Sie!